Als das Attentat auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 scheiterte, wurden alle, die in die Attentatspläne  eingeweiht worden waren,  gnadenlos verfolgt. Dazu gehörte Albrecht Haushofer, Hochschullehrer in Berlin, der sich noch in seine bayerische Heimat absetzen konnte, um hier unterzutauchen – in die Nähe des Hartschimmelhofs auf dem Höhenrücken zwischen Andechs und Pähl, dem Sitz seiner Familie.

Das benachbarte Klostergut Kerschlach, das damals von den Tutzinger Missions-Benediktinerinnen betrieben wurde, war die erste Anlaufstation, wo er aufgenommen wurde. Da es im Klostergut bald zu gefährlich war, baten die Schwestern den jungen Arzt Dr. Martin Otto, ihn zu verstecken. Otto arbeitete im Lazarett des Klosters und wohnte in Machtlfing bei seinem Vater, einem von den Nationalsozialisten entlassenen Lehrer. Der tiefgläubige Arzt und seine junge Frau Elisabeth zögerten keinen Moment, den Gesuchten in ihrer Wohnung, vor allem aber in einem Stadel nahe Machtlfing und sogar auf dem Kirchturm zu verstecken.

Unterstützt wurden sie von einem Machtlfinger Netzwerk, das sich um Albrecht Haushofer kümmerte. Dieses Netzwerk scheint vor allem aus Mitgliedern des Kirchenchores bestanden zu haben, den Elisabeth Otto, eine ehemalige Lehrerin, leitete. Auch Pfarrer Enzensberger muss eingeweiht gewesen sein. Alle halfen sie selbstlos und versorgten den Gesuchten mit dem, was er brauchte. Bald spürten sie aber, dass sie beobachtet wurden, weil Gerüchte auftauchten. Sie wussten, dass sie ihr Leben riskierten.

Am 18. September 1944 war der Schicksalstag derjenigen, die sich für Albrecht Haushofer opferten. Johann Sontheim, der damals siebzehn Jahre alt war, erinnert sich gut an diesen Tag, weil er zwei Wochen später zum Militärdienst eingezogen wurde. Beim Milchtransport zum Bahnhof Feldafing wurde sein Fuhrwerk an einer Straßensperre  beim Popp-Hof am südlichen Ortseingang Machtlfings von einem SS-Kommando festgehalten und genauestens durchsucht. Die Soldaten waren auf der Suche nach Haushofer. Im Stadel und Haus des Popp-Hofes stellten sie alles auf den Kopf. Sie mussten einen Hinweis  bekommen haben, schienen aber den Stadel zu verwechseln.